Deutsch-Chinesische Enzyklopädie, 德汉百科
Die äußerst facettenreiche Karriere des Cellisten Yo-Yo Ma zeugt von seiner steten Suche nach neuen Wegen der Kommunikation mit dem Publikum und von dem ihm eigenen Bedürfnis nach künstlerischem Wachstum und Erneuerung. Unabhängig davon, ob er ein neues Solokonzert oder ein bekanntes Werk des Cellorepertoires spielt, ob er sich mit Kollegen für Kammermusik zusammenfindet oder Musik außerhalb der klassischen, westlichen Tradition erforscht, Yo-Yo Ma strebt immer nach neuen Möglichkeiten, die Phantasie seiner Zuhörer anzuregen.
Yo-Yo Mas Auftritte verteilen sich wohl ausbalanciert auf Konzerte als Solist mit Orchester, in Duoabenden und Kammermusikkonzerten. Immer neue Inspiration zieht er aus der Zusammenarbeit mit einem Kreis namhafter musikalischer Partner. Ein Hauptziel von Yo-Yo Ma ist es, Musik als Kommunikationsform erfahrbar zu machen und die Rolle der Musik als Trägerin von Ideen zur Verbindung unterschiedlicher Kulturen der Welt zu vermitteln.
Dieser Mission folgend, hat Yo-Yo Ma 1998 das Seidenstraßen-Projekt (www.silkroadproject.org) ins Leben gerufen, welches die Erforschung kultureller, künstlerischer und geistiger Traditionen entlang der Seidenstraße, des berühmten, alten Handelswegs zwischen Asien und Europa, zum Ziel hat. Das Projekt dient der Erforschung des interkulturellen Austauschs in diesem ausgedehnten Gebiet und möchte das kulturelle Erbe der an der Seidenstraße gelegenen Länder ans Licht bringen und den heutigen Repräsentanten der Traditionen eine Stimme geben.
(Quelle:http://www.sonymusicclassical.de/artists2.php?iA=4&artist=48832)
Yundi Li (*1982) war neun, als er beschloss, Pianist zu werden. Zwei Jahre zuvor hatte er damit begonnen, sich ernsthaft mit dem Instrument auseinander zu setzen, nachdem ihm im Kindergarten zunächst das Akkordeon nahegelegt worden war. Es war eine gute Zeit für Hohe Kunst, denn die politische Führung in Peking war daran interessiert, nach dem Massaker am Platz des Himmlischen Friedens nach außen der Welt gegenüber wieder als Kulturnation zu erscheinen. Der Junge aus Tschungking wurde gefördert, ging bei Dan Zhao Yi in die Lehre, einem der angesehensten Pädagogen seiner Heimat. Er brachte mehrere Wettbewerbe im eigenen Land erfolgreich hinter sich, stieß damit aber bald an Grenzen der Interpretation, die mit technischer Perfektion nicht zu überwinden waren. In einem Alter, in dem seine Spielkameraden gerade erst dem Bolzplatz entwuchsen, machte er sich daher bereits über große Lehrer der Zunft Gedanken und versuchte als Gymnasiast der Musikhochschule in Sichuan von deren Erfahrungen zu profitieren.