Deutsch-Chinesische Enzyklopädie, 德汉百科
Beim Niederdeutschen bzw. Plattdeutschen handelt es sich um dialektale Sprachformen des Deutschen, die in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Bremen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen auftreten. Im Nordosten der Niederlande wird Nedersaksisch gesprochen, das trotz der Staatsgrenze viele Gemeinsamkeiten mit den nordniedersächsischen Dialekten aufweist. Durch die Wanderungsbewegungen deutschsprachiger Mennoniten und anderer Auswanderer finden sich niederdeutsche Sprachinseln außerdem in Russland, sowie in Nord- und Lateinamerika.
Natürlich unterscheiden sich die Aussprachen westfälischer, hamburgischer und mecklenburgischer Plattsprecher voneinander – dennoch haben sie eins gegenüber dem Hochdeutschen gemeinsam: Die Bewahrung eines bestimmten Konsonantenstands, wie er heute auch in anderen westgermanischen Sprachen wie Englisch oder Niederländisch zu finden ist, während im Hochdeutschen bestimmte Konsonanten verschoben wurden.
Im Frühmittelalter (ca. 7./8. Jhd.) setzte ein Lautwandelprozess ein, der den Süden des west-germanischen Sprachgebiets erfasste und sich im Laufe der Zeit Richtung Norden ausbreitete. Betroffen waren davon vor allem die stimmlosen Verschlusslaute (der Luftstrom wird während der Artikulation unterbrochen und danach gelöst) p, t und k, die sich je nach Lautumgebung (zwischenvokalisch, Doppellaut, An- und Auslaut) gewandelt haben. Diese Entwicklung markiert den Übergang der südlichen westgermanischen Sprache(n) zum (Alt-) Hochdeutschen, weshalb dieser Lautwandelprozess als hochdeutsche Lautverschiebung (auch Zweite Lautverschiebung genannt) bezeichnet wird:
Diese Lautverschiebung umfasste jedoch nur diejenigen deutschen Sprachgebiete südlich einer von West nach Ost verlaufenden Linie. Diese Linie verläuft durch Düsseldorf-Benrath und nördlich der Orte Kassel, Wittenberg und Berlin und wird Benrather Linie oder maken-machen-Linie genannt. Die mit der Benrather Linie nicht vollständig identisch verlaufende Uerdinger Linie oder ik-ich-Linie könnte jedoch ebenso als Südgrenze der niederdeutschen Dialektgebiete angenommen werden.
Dagegen blieb das Altsächsische – die sprachliche Vorstufe des heutigen Niederdeutsch – von diesen Lautwandelprozessen unberührt, sodass auch heute im Platt noch immer Schipp (vgl. eng. ship; ndl. Schip), Appel (vgl. eng. apple), Tiet, dat und maken gesprochen wird.
Ein weiteres wesentliches Merkmal vieler niederdeutscher Dialekte ist neben der hochdeutschen Lautverschiebung die Beibehaltung der alten westgermanischen Langvokale î (mien, sien), û (Huus) und iu (gesprochen ü: hüüt), während es im heutigen Hochdeutsch mein, sein, Haus und heute heißt. Dies liegt an der sog. frühneuhochdeutschen Diphthongierung (Diphthong = zwei verschiedene Vokale, die einer Silbe angehören), die – wie der Name bereits sagt – nur das Hochdeutsche umfasst und ab dem 12. Jhd. einsetzt.
Die niederdeutschen Dialekte
Mundarten sind in der Regel ortsgebunden und sehr kleinräumig ausgebreitet. Dennoch lassen sich verschiedene Ortsmundarten zu Dialektgruppen zuordnen, sofern sie Gemeinsamkeiten in der Lautung, der Formenlehre und im Wortschatz aufweisen. Die Übergänge zwischen benachbarten Dialekten bzw. Dialektregionen sind meist fließend. Dies bedeutet jedoch auch, dass die Grenzziehung zwischen zwei Dialekten (sog. Isoglosse) je nach den betrachteten Merkmalen unterschiedlich ausfallen kann. Gleichwohl findet sich oft diese weitgehend akzeptierte Binnengliederung des Niederdeutschen:
Das Niederdeutsche lässt sich zunächst anhand der verschiedenen Realisierungen des sog. Einheitsplurals in das West- und Ostniederdeutsche aufteilen. Die Präsens-Pluralformen des Verbs werden im Westniederdeutschen mit -(e)t gebildet:
Im Ostniederdeutschen wird hingegen der Einheitsplural -(e)n verwendet:
Das Westniederdeutsche lässt sich weiter differenzieren in:
Westfälisch (z.B. Unterscheidung zwischen zwei a-Lauten, dem sog. altlangen a [ Schoap = Schaf] und tonlangen a [maken = machen])
Ostfälisch (z.B. Verwendung der Personalpronomen mik [mir/mich] und dik [dir/dich] anstatt mi und di / das Partizip Perfekt wird mit der in anderen niederdeutschen Dialekten komplett fehlenden Vorsilbe e- realisiert [elopen = gelaufen])
Nordniedersächsisch (westniederdeutscher Dialekt, der weder westfälische noch ostfälische Merkmale enthält)
Das Ostniederdeutsche lässt sich weiter differenzieren in:
Mecklenburgisch-Vorpommersch (z.B. Diphthongierung von westgermanisch lang o zu au [Brauder = Bruder] / Diminutiv (grammatische Verkleinerungsform) auf -ing [Vadding = Väterchen])
Brandenburgisch (z.B. det statt dat)
Bis 1945 wurden in den damaligen deutschen Ostgebieten zudem die ostniederdeutschen Dialekte Ostpommersch und Niederpreußisch gesprochen.
Alle in diesem kurzen Überblick vorgestellten niederdeutschen Dialektgebiete lassen sich zudem noch weiter differenzieren. Innerhalb der westfälischen Dialekte wird u.a. zwischen dem Münsterländischen und dem Westmünsterländischen unterschieden. Im münsterländischen „Kleiplatt“ werden die ursprünglichen Kurzvokale i und o in offener Silbe diphthongiert (Diphthong = zwei zu einer Silbe gehörige Vokale; ieten = essen / Vuogel = Vogel). Im westmünsterlandischen „Sandplatt“ findet sich dieser als westfälische Brechung bezeichnete Prozess dagegen nicht. (Quelle:https://www.uni-muenster.de/Germanistik)
1879年建成,是德国最大、最古老的蜡像陈列馆。蜡像馆按真人大小,仿制了一百多位来自历史、文化、娱乐和体育界知名人士的蜡像,并配以适宜的布景展出。
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[门票·开放时间]
开放时间:星期一至星期五11:00至21:00、星期六11:00至24:00、星期日10:00至21:00。一月中旬至二月初不开放。 电话:310317
[交 通]
焕然一新的天文馆里这个奇迹之球重有几吨,价值250万欧元,是位于耶纳的德国老牌光学仪器生产厂家棗蔡司公司设计制造 的。球内安装的好几台数码录像投影机、激光控制的特殊光效,可以把观众带入惊险的宇宙之旅,虽然是虚拟,但却令人如临其境。这样的奇妙感觉,人们至今顶多是在看制作精良的科幻片时,才会有。天文馆负责人克劳珀不无自豪地说道:"我们的星星剧院,摘星取月,让星空显现在地上。"