Berühmte Sehenswürdigkeiten

1. Das traditionelle Wohnviertel

Im traditionellen Wohnviertel stehen in den gepflasterten alten Straßen Holzhäuser dicht nebeneinander. Die Bauwerke sind von altertümlicher Einfachheit und geschmackvoll ausgestattet. Sie repräsentieren das ursprüngliche Aussehen alter Gemeinden in Südchina. Die Sehenswürdigkeiten im Wohnviertel sind die Halle der hundert Betten, eine Holzskulpturen-Sammlung, eine Ausstellung traditioneller Wohnkultur, das Fangluge-Teehaus und die Huiyuan-Pfandleihe.

2. Das Handwerksviertel

Im Handwerksviertel können die Besucher den Handwerkern nicht nur zusehen, sondern bei der Herstellung von Kunstgewerbe sogar mitmachen, beispielsweise bei der Anfertigung von blauem bedrucktem Baumwollstoff, gehobelter Tabak (der berühmte Pfeifentabak aus Wuzhen wird gehobelt), Flockseide, Stoffschuhen, Kuchen und Gegenständen aus Bambus.

3. Das Kulturviertel

In diesem Viertel befinden sich der ehemalige Wohnsitz von Mao Dun, die Lizhi-Akademie, das Lin-Geschäft, der Xiuzhen-Tempel, mehrere Theater für Lokalopern, ein Schattenspieltheater und das Münzmuseum von Yu Liuliang. Hier können die Besucher förmlich in die traditionsreiche Kultur von Wuzhen eintauchen.

Der ehemalige Wohnsitz des chinesischen Literaten Mao Dun (1896-1981), in dem schon seine Vorfahren wohnten, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet. Hier finden sich die von Mao Dun selbst entworfene und renovierte Studierstube und vom Dichter selbst gepflanzte Pelargonien und Palmen.

Das Schattenspiel mit Figuren aus transparentem Pergament verbreitete sich in der Südlichen Song-Dynastie (1127-1279) in Südchina. Heute gibt es täglich Aufführungen, die chinesischen und ausländischen Touristen die traditionelle chinesische Kunst des Schattenspiels näher bringen. Die halbtransparenten Figuren sind händisch aus Rinder- und Schafshaut gemacht. Die beweglichen Teile der Figuren werden mit Fäden verbunden und werfen im Licht Schatten auf eine Leinwand. Die Schattenspieler erwecken mit ihren Figuren verschiedene Geschichten zum Leben und werden dabei von traditionellen chinesischen Instrumenten begleitet.

4. Das Restaurantviertel

Wuzhen ist auch für seine lokalen Spezialitäten bekannt. Man kann in Sojasoße gekochtes Hühnerfleisch, Lammfleisch auf Wuzhen-Art, gedämpftes Schweinefleisch mit Reismehl und Kuchen aus Klebreis kosten. Neben den traditionell gestalteten Restaurants sind im Stadtbild von Wuzhen auch die Teehäuser markant. Der echte Chrysanthemen-Tee schmeckt nicht nur hervorragend, sondern ist auch gut für den Teint.

5. Das Geschäftsviertel

Im Geschäftsviertel kann man verschiedene typische lokale Erzeugnisse erwerben. Es gibt den Drei-Weiß-Schnaps, der aus weißem Reis, Reismehl und -wasser gebrannt wird, Hangzhou-Chrysanthemen, Schwägerinnen-Kuchen, blauen bedruckten Baumwollstoff, Bücher aus Wuzhen und andere besondere Souvenirs.

6. Die Flusslandschaft

Die Flusslandschaft ist auf der anderen Seite des Flusses gegenüber anderen Vierteln. Das Ufer des mäandernden Gubang-Flusses, die Wasserbauten und Wandelgänge strahlen den Reiz der südchinesischen Flusslandschaften aus.

Volkskunde in Wuzhen

1. Feste in Wuzhen

Feste haben in Wuzhen eine lange Tradition. Jedes Jahr gibt es zahlreiche Feste, wie zum Beispiel das Laternenfest im ersten Monat des chinesischen Mondkalenders, den Tempelmarkt im dritten, das Saatfest im vierten und das Stadtgottfest im siebten Monat. Das Stadtgottfest ist das lebhafteste von allen diesen Feiern.

2. Die Begrüßung der Götter des Reichtums

Am vierten Abend nach dem Frühlingsfest, dem chinesischen Neujahr, begrüßten die meisten Geschäftsleute die Götter des Reichtums. Dieses Ritual wurde in alle fünf Richtungen – Osten, Westen, Süden, Norden und Mitte – ausgeführt. Am fünften Tag des neuen Jahres wurden alle Geschäfte wieder eröffnet.

3. Räucherwerk-Markt

Der traditionelle Räucherwerk-Markt in Wuzhen ist nach dem Räucherwerk-Markt am Westsee in Hangzhou der zweitgrößte derartige Markt der Region. In der Ming-Dynastie (1368-1644) und Qing-Dynastie (1644-1911) gab es in Wuzhen zahlreiche Tempel und viele Pilger. Deshalb kamen auch viele Straßenhändler und Theatertruppen nach Wuzhen, um die Pilger zu unterhalten.

4. Teekultur

In Wuzhen trinkt man gerne Tee. Früher gab es zeitweise mehr als 60 Teehäuser in der Ortschaft. Die Gäste waren vor allem Bauern aus der Umgebung, die sich geschäftlich in Wuzhen aufhielten. Die Teehäuser waren Zentren des Informationsaustauschs und öffentliche Angelegenheiten wurden dort geregelt.