Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist ein deutscher Nationalpark. Er erstreckt sich auf einer Fläche von 93,5 km² über die rechtselbischen Kerngebiete des Elbsandsteingebirges im Freistaat Sachsen. Gegründet wurde der Nationalpark am 1. Oktober 1990 im Rahmen des Nationalparkprogramms der DDR.
Zusammen mit dem umliegenden, 1956 gegründeten Landschaftsschutzgebiet bildet der Nationalpark die Nationalparkregion Sächsische Schweiz. Im benachbarten Tschechien setzt sich das Schutzgebiet im Nationalpark Böhmische Schweiz fort.
Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist eine der wichtigsten Attraktionen im Elbsandsteingebirge: Mit jährlich 1,7 Millionen Besuchern erwirtschaftet der Tourismus in der Nationalparkregion so viel, dass damit rechnerisch der Lebensunterhalt von 1.878 Personen gesichert ist.[1]
Der Nationalpark Sächsische Schweiz liegt – in zwei räumlich getrennten Bereichen – im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Westlicher Bereich
Dieser Bereich umfasst das Basteigebiet, den Lilienstein und das Polenztal. Im Westen begrenzen die Gemeinden Stadt Wehlen und Lohmen, im Norden die Gemeinden Lohmen und Hohnstein, im Osten Hohnstein und Goßdorf und im Süden die Gemeinden Bad Schandau, Rathen und Stadt Wehlen diesen Bereich. Die Gemeinde Waitzdorf liegt vollständig in diesem Gebiet. Bedeutende Berge sind der Lilienstein (415 m ü. NHN), die Bastei (305 m ü. NHN), der Hockstein (291 m ü. NHN) und der Brand (317 m ü. NHN). Der durch den Amselgrund zur Elbe fließende Grünbach mit dem Amselsee und die Polenz sind die einzigen nennenswerten Gewässer.
Östlicher Bereich
Der östliche Teil umfasst das Gebiet der Schrammsteine, des Großen Winterberges, des Großen Zschandes und der Hinteren Sächsischen Schweiz. Im Westen begrenzen die Gemeinde Bad Schandau und der Ortsteil Altendorf und im Norden die Sebnitzer Ortsteile Altendorf, Ottendorf und Hinterhermsdorf dieses Gebiet. Im Osten und im Süden grenzt dieser Bereich an den Nationalpark Böhmische Schweiz. Von Schmilka bis Bad Schandau ist die Elbe die südliche Grenze dieses Bereiches. Bedeutende Berge sind der Große Winterberg (556 m ü. NHN), der Neue Wildenstein mit Felsentor Kuhstall (337 m ü. NHN) und der Raumberg (459 m ü. NHN). Die Kirnitzsch ist das einzige nennenswerte Gewässer.[2][3]
UNESCO-Weltnaturerbe
Am 10. Mai 2004 beschloss der Kreistag des Landkreises Sächsische Schweiz die Nominierung von Teilen der Sächsischen Schweiz als Weltnaturerbe der UNESCO. Die betroffenen Städte und Gemeinden beschlossen nachfolgend die Nominierung zu unterstützen. Da das Elbsandsteingebirge grenzüberschreitend ist, wurden auch auf tschechischer Seite Beschlüsse zur Nominierung der Böhmischen Schweiz als Weltnaturerbe getroffen. Am 30. Juni 2005 wurde durch den Bürgermeister der Stadt Děčín, dem Landrat des Landkreises Sächsische Schweiz und dem Tourismusverband Sächsische Schweiz eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Im Auftrag des Landkreises erstellte die Freiberger Firma GEOmontan eine Potenzialanalyse,[28] die die Sächsisch-Böhmische Schweiz als einmaliges Beispiel für erdzeitliche Veränderungen charakterisiert. Die Studie wurde am 22. Februar 2006 geladenen Gästen vorgestellt.
(Quelle: ebs Video)