In den ersten zwei Monaten nach ihrer Flucht aus Jiangxi hatte die vom Politkommissar Zhou Enlai, dem Parteichef Qin Bangxian und dem deutschen Komintern-Berater Otto Braun geführte 1. Armee bei schwierigen Kämpfen in Hunan und Guangxi etwa zwei Drittel ihrer Soldaten verloren. Daraufhin forderten einige Partei- und Militärführer eine Änderung der bisher verfolgten Strategie, die sowohl zum Verlust des Sowjetgebietes als auch zu den Niederlagen zu Beginn des Marsches geführt hatte. Auf der erweiterten Politbürotagung von Zunyi, die – nach neueren chinesischen Recherchen – vom 15.-17. Januar 1935 stattfand, kritisierten vor allem Zhang Wentian und Mao Zedong sowie der stellvertretende Vorsitzende der Militärkommission, Wang Jiaxiang, die Militärstrategie, jedoch nicht die politische Linie der Parteiführung. Abgesehen von der Entmachtung Otto Brauns, die schon vor der Konferenz vollzogen worden war, gab es zunächst keine Neuordnung der Parteiführung. Erst im folgenden Monat erklärte sich Qin Bangxian bereit, den Posten des Generalsekretärs der KP Chinas an Zhang Wentian abzugeben. Da beide ebenso wie Wang Jiaxiang in Moskau studiert und der stalinistischen Gruppe der „28 Bolschewiken“ angehört hatten, bedeutete dies keine wesentliche Veränderung der Machtverhältnisse. Mao Zedong wurde zwar in das ZK-Sekretariat aufgenommen und im März an der Militärführung beteiligt, aber nicht zum Partei- oder Politbürovorsitzenden gewählt; anders lautende Darstellungen sind schon deshalb unzutreffend, weil es diese Ämter in den dreissiger Jahren noch nicht gab.
Im Sommer 1935 kam es beim Zusammentreffen der von Zhou Enlai geführten 1. Armee und der von Zhang Guotao geführten – zu jener Zeit viermal so großen – 4. Armee im Nordwesten Sichuans zu einem heftigen Machtkampf. Im Laufe dieser Kontroverse, in der die vorher zerstrittenen Führer der 1. Armee weitgehend zusammenhielten, gab Zhou Enlai den Posten des Politkommissars an Zhang Guotao ab und verlor damit – für immer – seine Führungsposition in der Armee.