Nr. | Präsident (Lebensdaten) | Partei | Dauer der Präsidentschaft | Nr. der Amtszeit | Vizepräsident |
---|
1 | | George Washington (1732–1799) | parteilos | 30. April 1789 4. März 1797 | 1. | John Adams | |
2. |
Washington war der erste Präsident nach dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und gilt als „Vater der amerikanischen Nation“. Der ehemalige General und Held des Unabhängigkeitskriegs ließ sich von seinen Zeitgenossen zweimal etwas widerstrebend zur Wahl stellen und wurde, neben James Monroe als einer von nur zwei Präsidenten, jeweils als unumstrittener Einzelkandidat einstimmig gewählt. In seiner Amtszeit setzte er Maßstäbe und schuf Präzedenzfälle, die für alle weiteren Präsidentschaften prägend sind. Zu seinen Leistungen zählt die Errichtung einer funktionsfähigen Bundesregierung und der Aufbau eines Kabinetts. Gleichwohl war seine Politik nicht immer glücklich: Eine Steuer auf Alkohol führte zur Whiskey-Rebellion und politisch war der Jay-Vertrag höchst umstritten. Washington befürwortete eine neutrale Haltung in den europäischen Koalitionskriegen und setzte diese Politik auch in der Citizen-Genêt-Affäre gegen eine starke pro-französische Stimmung in der Bevölkerung durch. Durch seinen Entschluss, auf eine dritte Amtszeit zu verzichten, band er – bis auf Franklin D. Roosevelt – alle seine Nachfolger an diese Vorgabe der nur einmaligen Wiederwahl, die jedoch erst 1951 Gesetz wurde und seit der Amtszeit von Dwight D. Eisenhower greift. Sowohl die Hauptstadt der Vereinigten Staaten, Washington, D.C., als auch der US-Bundesstaat Washington sind nach ihm benannt. |
2 | | John Adams (1735–1826) | Föd. | 4. März 1797 4. März 1801 | 3. | Thomas Jefferson | |
Die Präsidentschaft von John Adams war innenpolitisch von Intrigen und politischen Zänkereien geprägt, die in der Herausbildung des Zweiparteiensystems begründet sind. Die XYZ-Affäre und der Quasi-Krieg mit Frankreich zeigten, dass eine Verwicklung in die europäischen Kriege kaum noch abwendbar war. Zur Landesverteidigung setzte Adams mit den Alien and Sedition Acts erhebliche Einschränkungen der demokratischen Rechte durch, darunter auch die Einschränkung der Pressefreiheit gegenüber der Regierung, erhöhte die Militärausgaben und ordnete die Gründung des Marineministeriums an. Seine größte Leistung war die Vermeidung des scheinbar unabwendbaren Krieges durch Verhandlungen mit dem französischen Außenminister Talleyrand und gegen den Widerstand in der eigenen Partei. In der Öffentlichkeit wurde er zu Unrecht häufig als Monarchist dargestellt, was ihm und seiner Partei entscheidend schadete. Adams blieb nach seiner Niederlage in der Wahl zur folgenden Amtszeit und der sich entwickelnden Dominanz von Jeffersons Demokratischen Republikanern der einzige Präsident der Föderalisten, die einige Jahre zuvor die Schaffung eines Präsidentenamtes noch entscheidend beeinflusst und vorangetrieben hatten. |
3 | | Thomas Jefferson (1743–1826) | Demokr.- Rep. | 4. März 1801 4. März 1809 | 4. | Aaron Burr | |
5. | George Clinton | |
Die Wahl Jeffersons zum Präsidenten erfolgte wegen eines Stimmengleichstandes mit seinem Vizepräsidentschafts-Kandidaten Aaron Burr im Electoral College durch das Repräsentantenhaus. Konsequenzen der umstrittenen Wahl waren das wegweisende Urteil zur Verfassungsgerichtsbarkeit und der Verfassungszusatz zur Präsidentschaftswahl. Mit dem Louisiana Purchase wurde die französische Kolonie Louisiana erworben und dadurch das Staatsgebiet verdoppelt. Die daraufhin entsandte Lewis-und-Clark-Expedition war die erste Überlandexpedition von Ost- zu Westküste, und Jefferson bewilligte die Mittel für die erste Nationalstraße. Mit dem Tripolitanischen Krieg wurde erstmals eine militärische Auseinandersetzung außerhalb der eigenen Grenzen geführt. Der Embargo Act, der Großbritannien und Frankreich friedlich zwingen sollte, die Neutralität zu respektieren, war ein außergewöhnlicher Misserfolg, der vor allem den amerikanischen Handel völlig lähmte. |
4 | | James Madison (1751–1836) | Demokr.- Rep. | 4. März 1809 4. März 1817 | 6. | George Clinton |
nicht besetzt (verstorben) | |
7. | Elbridge Gerry | |
nicht besetzt (verstorben) | |
Louisiana wurde als erster Bundesstaat aus den ehemaligen Louisiana-Territorien neu aufgenommen. Die jahrelangen Spannungen zwischen den USA und Großbritannien führten zum Britisch-Amerikanischen Krieg, der die Bevölkerung spaltete. Der Versuch der Amerikaner, in Kanada einzumarschieren und die britische Kolonie zu erobern, scheiterte kläglich. Im Gegenteil gelang den Briten die vorübergehende Besetzung Washingtons, während der sie das Weiße Haus und das Kapitol niederbrannten. Mit dem Frieden von Gent wurde der status quo ante bellum wiederhergestellt und Westflorida wurde den Vereinigten Staaten zuerkannt. Positive Folgen des Krieges waren eine größere industrielle Unabhängigkeit und ein schnelleres Wirtschaftswachstum. In der Folge verloren die Föderalisten, die sich mit einem Teil der Bevölkerung zunächst entschieden gegen den Krieg positioniert hatten, ihren letzten Rückhalt als nationale Partei. Zum Ende seiner zwei Amtszeiten wurde ein erstes Zollgesetz verabschiedet, das mit Schutzzöllen die heimische Wirtschaft stärken sollte. |
5 | | James Monroe (1758–1831) | Demokr.- Rep. | 4. März 1817 4. März 1825 | 8. | Daniel D. Tompkins | |
9. |
Monroe war der letzte Präsident, der die amerikanische Revolution noch aus eigenem Erleben kannte. Die Zeit seiner Präsidentschaft gilt als „Era of Good Feeling“ und fiel zusammen mit dem endgültigen Ende der Partei der Föderalisten. Seine erste Wahl gewann er haushoch, bei der zweiten hatte er als Vertreter der einzigen großen Partei keinen Gegenkandidaten. Lediglich ein fälschlich abstimmender Wahlmann verhinderte ein einstimmiges Ergebnis, wie es bei Washington der Fall gewesen war. Der erste Seminolenkrieg führte zu weiteren Gebietsgewinnen, und Indiana, Mississippi, Illinois, Alabama, Maine traten dem Bund bei. Nachdem ein Kompromiss in Fragen der Sklavenhaltung gefunden worden war, wurde auch Missouri Bundesstaat. Die spanische Kolonie Florida wurde erworben, und die von John Quincy Adams mitverfasste Monroe-Doktrin gab zum Ende seiner Amtszeit den außenpolitischen Kurs Amerikas für die folgenden Jahrzehnte vor. Die liberianische Hauptstadt Monrovia ist nach James Monroe benannt. |
6 | | John Quincy Adams (1767–1848) | Demokr.- Rep. | 4. März 1825 4. März 1829 | 10. | John C. Calhoun | |
John Q. Adams war der erste Präsident, dessen direkter Verwandter (sein Vater John Adams) bereits dieses Amt bekleidet hatte. Weil bei der Präsidentschaftswahl keiner der vier Kandidaten von derselben Partei die Mehrheit im Electoral College erhalten hatte, entschied das Repräsentantenhaus kontrovers die Wahl des Präsidenten. Sein unterlegener Gegner Andrew Jackson bezichtigte Adams der Korruption und wurde danach zu seinem Intimfeind; die Demokratisch-Republikanische Partei wurde gespalten und teilte sich in Adams Verbündete, die zukünftigen National-Republikaner, und diejenigen Jacksons auf. Adams lieferte eine Politik ohne große Höhepunkte, musste aber Vergleiche mit seinem für seine angebliche Britenfreundlichkeit und autoritäre Haltung schon zu dessen Amtszeit kritisierten Vater ertragen. Seine Amtszeit war glück- und glanzlos. Einzig die Pläne für eine weitere transkontinentale Ausbreitung der Staaten mit Kanal- (Eriekanal und Illinois Waterway) und Eisenbahnprojekten (Baltimore and Ohio Railroad) waren bedeutende präsidiale Leistungen. |
7 | | Andrew Jackson (1767–1845) | Demokr. | 4. März 1829 4. März 1837 | 11. | John C. Calhoun |
nicht besetzt (zurückgetreten) | |
12. | Martin Van Buren | |
Nach Jacksons Niederlage gegen Adams bildeten seine Anhänger die Demokratisch-Republikanische Partei mit Hilfe von Martin Van Buren zu einer straff organisierten Großpartei um und begründeten damit die heutige Demokratische Partei. Jackson gilt als der erste „Volkspräsident“, weil er zum einen als erster nicht mehr zu den Gründervätern gehörte und aus schlichten Verhältnissen stammte und zum anderen seine Popularität bei den einfachen Wählern enorm groß war. Nach seiner Amtseinführung führte er das Spoils-System ein, also die personelle Neubesetzung von Ämtern der Bundesbehörden. Der entstehende Abolitionismus sorgte für ernste Meinungsverschiedenheiten zwischen Nord- und Südstaaten, die sich auch in der Nullifikationskrise zeigen. Arkansas und Michigan traten als Bundesstaaten bei. Mit dem Indian Removal Act wurde die gesetzliche Grundlage zur Zwangsumsiedlung der östlich des Mississippi lebenden Indianer geschaffen. Sein Veto gegen die Verlängerung der Charta der Zentralbank und besonders seine Rede zu dessen Begründung zählen zu den Höhepunkten amerikanisch-demokratischer Tradition. Er wurde 1832 als erster Präsident nach Abschaffung des Zensuswahlrechts gewählt. |
8 | | Martin Van Buren (1782–1862) | Demokr. | 4. März 1837 4. März 1841 | 13. | Richard Johnson | |
Martin Van Buren war der erste Präsident, der als US-amerikanischer Staatsbürger geboren wurde. Außerdem war er der bislang einzige Präsident, dessen Muttersprache nicht Englisch, sondern Niederländisch war. Bis zur Wahl von George Bush sollte er für lange Zeit der vorerst letzte Präsident bleiben, der aus dem Amt des Vizepräsidenten heraus zum amerikanischen Staatsoberhaupt gewählt wurde. Die Wirtschaftskrise von 1837 war eine der schwersten in der Geschichte der USA und die Caroline/McLeod-Affäre führte zu einer erneuten bewaffneten Auseinandersetzung mit Großbritannien. Auf dem Pfad der Tränen starben bei einer Zwangsumsiedlung ca. 4.000 der 10.000 in das Reservat aufgebrochenen Indianer, und weitere zwangsweise Umsiedlungen führten zum 2. Seminolenkrieg. |
9 | | William Henry Harrison † (1773–1841) | Whig | 4. März 1841 4. April 1841 | 14. | John Tyler | |
Harrison war der erste Präsident der Whig Party, die sich nach John Quincy Adams und Henry Clays Wahlniederlagen aus den National-Republikanern und weiteren Gruppen wie ehemaligen Föderalisten als gemeinsamer Gegner für die seit Thomas Jefferson dominierenden Demokraten gebildet hatte. Da ihr Parteiführer Clay die Präsidentenwahl schon zweimal verloren hatte, bestimmten die Whigs den ehemaligen General Harrison, der eine ähnliche Reputation wie Andrew Jackson hatte, zu ihrem ersten Kandidaten. Dazu forderten sie von ihm vorher die Zustimmung zu einigen der Politik der Demokraten entgegengesetzten Gesetzesvorhaben ein, wie zum Beispiel die erneute Schaffung einer Nationalbank, das große Ziel der Whigs. Durch eine Lungenentzündung – erlitten nach der trotz schlechten Wetters gehaltenen, bis heute längsten Amtseinführungsrede – war Harrison jedoch der erste US-Präsident, der während seiner Zeit im Amt verstarb und durch den amtierenden Vizepräsidenten ersetzt wurde. Mit einem Monat war diese Präsidentschaft die kürzeste der US-Geschichte. Sein Enkel Benjamin Harrison war von 1889 bis 1893 der 23. US-Präsident. |
| | John Tyler ↑ (1790–1862) | Whig (bis Sept. 1841) parteilos | 4. April 1841 4. März 1845 | 14. | nicht besetzt (aufgerückt) | |
10
| Ursprünglich nur zur Sicherung von Stimmen aus dem Süden eingeplant, wurde Tyler der erste Vizepräsident, der durch den Tod des gewählten Präsidenten in das Amt aufrückte. Während seiner Amtszeit war es umstritten, ob er als vollwertiger oder nur Acting President anzusehen sei. Er vertrat jedoch vehement seinen Anspruch auf die Position als vollwertiger Präsident, womit die Amtsübernahme als Präzedenzfall für alle weiteren nachgerückten Vizepräsidenten gilt. In der Verfassung wurde das Nachrücken ins Präsidentenamt erst 1967 durch den 25. Zusatzartikel kodifiziert. Auch in seiner politischen Agenda zeigte der frühere Demokrat eine klare eigene Linie, wies die mit Harrison vereinbarten Pläne zurück und entließ fast alle bisherigen Minister. Gegen die Neugründung der Nationalbank und zahlreiche Gesetzesvorhaben legte er sein Veto ein und wurde deshalb bald aus seiner Partei ausgeschlossen, woraufhin er teilweise mit den Demokraten zusammenarbeitete. Außenpolitisch wurde mit dem Webster-Ashburton-Treaty der jahrzehntelange Grenzstreit mit Kanada beigelegt, und der zweite Seminolenkrieg endete. Eine Wiederwahl 1844 mithilfe einer demokratischen Splittergruppe, die seine Bemühungen zur Expansion teilte, war faktisch nicht möglich. Er unterstützte deshalb die Nominierung des späteren Präsidenten James K. Polk, der sich parteiintern gegen den ehemaligen Präsidenten und Expansionsgegner Van Buren als Kandidat der Demokraten durchsetzte. In den letzten Tagen seiner Amtszeit ratifizierte Tyler in Erwartung von Polks Expansionspolitik noch die Aufnahme von Texas und Florida in die Union. |
11 | | James K. Polk (1795–1849) | Demokr. | 4. März 1845 4. März 1849 | 15. | George M. Dallas | |
Die Wahl des Außenseiters Polk zum demokratischen Kandidaten anstelle von Martin Van Buren hatte bedeutende Auswirkungen auf die amerikanische Geschichte. Die Annexion von Texas, die den bislang flächenmäßig größten Staat dem Bund zuführte, verbunden mit dem Glauben an den „göttlichen Auftrag zur Expansion“, führte zum Mexikanischen Krieg. Nach dem Sieg über Mexiko regelte der Vertrag von Guadalupe Hidalgo die Landnahme des gesamten heutigen Südwestens. Der Oregon-Kompromiss mit Großbritannien legte die Grenze mit Kanada auf den 49. Breitengrad fest. Am Ende seiner Amtsperiode verzichtete Polk als erster Präsident freiwillig auf eine zweite Amtszeit. |
12 | | Zachary Taylor † (1784–1850) | Whig | 4. März 1849 9. Juli 1850 | 16. | Millard Fillmore | |
Taylor, der nie zuvor ein politisches Amt bekleidet hatte, verdankte seine Wahl in erster Linie seiner erfolgreichen militärischen Laufbahn. In den 16 Monaten seiner Regierung verschärfte sich der Disput über die Sklaverei zwischen Nord- und Südstaaten. Obwohl selbst Sklavenbesitzer sprach er sich vehement gegen eine weitere Ausweitung der Sklaverei in den neu gewonnenen Westgebieten aus. Der Beginn des Goldrauschs im soeben gewonnenen Gebiet von Kalifornien fiel in seine Amtszeit. Taylor war der zweite Präsident, der während der Amtszeit eines natürlichen Todes starb. |
13 | | Millard Fillmore ↑ (1800–1874) | Whig | 9. Juli 1850 4. März 1853 | 16. | nicht besetzt (aufgerückt) | |
Durch die Erfolge der Expedition von Matthew Perry wurde Japan zu einer Öffnung des Landes gezwungen. Der Kompromiss von 1850 als friedlicher Ausgleich zwischen den Interessen der sklavenhaltenden Südstaaten und des freien Nordens verhinderte vorerst die sich abzeichnende Sezession. Für die Präsidentschaftswahl 1852 nominierte ihn seine Partei nicht zur Wiederwahl. Ein weiterer Anlauf für die Präsidentschaft 1856 als Kandidat der Know-Nothing Party blieb ebenfalls erfolglos. |
14 | | Franklin Pierce (1804–1869) | Demokr. | 4. März 1853 4. März 1857 | 17. | William R. King | |
nicht besetzt (verstorben) | |
Der Kansas-Nebraska Act führte beinahe zum Bürgerkrieg zwischen Gegnern und Anhängern der Sklaverei. Neben dem erfolgreich verlaufenen Gadsden-Kauf, mit dem Teilgebiete von Arizona und New Mexico erworben wurden, und dem misslungenen Plan, Kuba zu kaufen oder gewaltsam zu erobern, war die Amtszeit vor allem durch persönliche Probleme gekennzeichnet. Eine versuchte Wiederwahl scheiterte bereits an der verwehrten Nominierung durch seine Partei. |
15 | | James Buchanan (1791–1868) | Demokr. | 4. März 1857 4. März 1861 | 18. | John C. Breckinridge | |
Die wirtschaftliche Krise von 1857 schwächte die gesamte Weltwirtschaft. Nach dem Dred-Scott-Urteil stand es jedem Bundesstaat frei, über die Sklaverei zu entscheiden. Dies führte zur Sezession der ersten Südstaaten, wobei Buchanan nichts unternahm, um die Sezession aufzuhalten. Nach seiner Interpretation hätten zwar die Einzelstaaten kein Recht auf den Austritt aus der Union gehabt, allerdings hätte die US-Regierung auch nichts tun können, um sie davon abzuhalten. Im Jahr 1860 trat er nicht zur Wiederwahl an. Buchanan war bislang der einzige unverheiratete Präsident. |