Diese Burg aus der Edo-Zeit führt ihren Ursprung auf das Jahr 1603 zurück, als Ii Naokatsu, der Sohn des früheren Daimyo Ii Naomasa, ihren Bau anordnete. Die Befestigung wurde ursprünglich 1575, als Teil der Burg Ōtsu erbaut und dann von den Ii nach Hikone verbracht. Sie wurde 1622 fertiggestellt. Naokatsus Ländereien waren ihm in dieser Zeit vom Tokugawa-Shogunat weggenommen worden und als sein Bruder Naotake die Kontrolle über das Gebiet um die Provinz Ōmi erlangte, konnte er die Burg mit Hilfe von Steinen der früheren Burg Sawayama fertigstellen. Ein bedeutender Vertreter der Familie war Ii Naosuke, der dem Shogunat in der Mitte des 19. Jhd. als Kanzler (Tairō) diente. Die Familie führte das obenstehende Familienzeichen, die Tachibana-Blüte. Der citrus tachibana ist heute Baum der Stadt Hikone.
Als 1868 die Meiji-Zeit begann, wurden viele Burgen zerstört. Nur auf Intervention des Kaisers selbst, der die Gegend bereiste, blieb die Burg Hikone intakt. Heute ist sie eine der ältesten im Originalzustand erhaltenen Burgen Japans. 1985-85 hat man den repräsentativen vorderen Teil der ehemaligen Residenz (表御殿, omote goten) unterhalb des Burghügels einschließlich einer Noh-Bühne mit einer Fläche von 4851 m² zur Nutzung als Museum rekonstruiert. Das Museum besitzt als Nationalschatz den sechsteiligen Hikone-Stellschirm.
Der Hauptturm der Burg Hikone wurde 1952 vom Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie zum Nationalen Kulturgut erklärt.