Die Dadiwan-Stätte (chinesisch 大地灣文化 / 大地湾遗址, Pinyin Dàdìwān yízhǐ, englisch Dadiwan Site/Ta-ti-wan Site) ist eine auf 5800–3000 v. Chr.[1] datierte neolithische Fundstätte im Norden des Kreises Qin’an der chinesischen Provinz Gansu. Sie wurde 1978–1983 ausgegraben. Die Dadiwan-Kultur (Dàdìwān wénhuà 大地湾文化 Dadiwan Culture) ist nach dieser Stätte benannt.
Die Stätte spielt die Hauptrolle für das Verständnis der Aufeinanderfolge der verschiedenen neolithischen Kulturen am oberen Huang He (Gelben Fluss) sowie ihrer gegenseitigen Beziehungen.[2]
280 Fundamente und eine große Menge an Vorratshöhlen, Tonbrennöfen und Gräbern wurden entdeckt.[3] An Kulturen wurden darin neben historischen Relikten der Yangshao-Kultur des Banpo- und des Miaodigou-Typs sowie der Majiayao-Kultur noch die Dadiwan-I-Kultur (Dàdìwān yīqī wénhuà 大地湾一期文化; engl. Ta-ti-wan I) entdeckt, eine frühere Kultur als der Banpo-Typ der Yangshao-Kultur.[4]
Durch Radiokohlenstoffdatierung wird die Dadiwan-I-Kultur auf ca. -5200 bis -4800 datiert.[5] Es ist die früheste bekannte neolithische Kultur der Zentral-Shaanxi-Ebene (Guānzhōng 关中) und in Ost-Gansu (Lǒngdōng 陇东). [6]
An bemerkenswerten Töpferwaren wurden eine dreifüßige bemalte tönerne bo-Schale (caitao sanzu bo 彩陶三足钵) und eine farbig dekorierte Tonflasche (ping) mit einem Menschenkopf an der Öffnung (rentouxing qikou caitao ping 人头形器口彩陶瓶) entdeckt.