Als Norddeutsches Tiefland, weniger treffend auch Norddeutsche Tiefebene, bezeichnet man einen der Landschaftsgroßräume in Deutschland, der im Norden von den Küsten der Nord- und Ostsee und im Süden von der mitteleuropäischen Mittelgebirgsschwelle begrenzt wird und Teil des Mitteleuropäischen Tieflands ist. Das Norddeutsche Tiefland stellt, neben Mittelgebirgen, Alpenvorland und Alpen, naturräumlich eine Großregion 1. Ordnung dar.
Im Westteil ragt das Niedersächsische Bergland mit dem Teutoburger Wald, dem Wiehen- und dem Wesergebirge weit nach Nordwesten in das Tiefland hinein und trennt dabei die ebenfalls noch zum Tiefland gehörende Westfälische Bucht teilweise ab. Diese wird im Süden begrenzt vom sauerländischen Norden des Süderberglandes, welches von Nordwesten aus sich u. a. in historisch zum Bergischen zählenden Landschaften nach Süden fortsetzt. Diese Fortsetzung begrenzt, zusammen mit der Eifel im Westen, die Niederrheinische Bucht, die sich rheinaufwärts bis etwa Bonn zieht, wo sie im Südosten ans Siebengebirge stößt. Die letztgenannten Gebirgslandschaften sind alle Teile des Rheinischen Schiefergebirges.
Auch östlich des sich an die Nordflanke des Niedersächsischen Berglandes nach Südosten anschließenden Harzes reicht das Tiefland weiter nach Süden und tritt am Hügelland des Sächsischen Lößgefildes bis unmittelbar vor das Erzgebirge.
Das Norddeutsche Tiefland setzt sich nach Westen (Niederlande, kleine Teile Belgiens), Norden (Dänemark) und Osten (Polen) nahtlos fort, und gelegentlich wird der Begriff auch für die grenzüberschreitende Gesamtlandschaft benutzt.