Färben sich im Herbst die ersten Blätter bunt, so spricht man wieder öfter von ihm, dem Xiang Shan (Duftberg). Weit im Westen Beijings gelegen, ist er die meiste Zeit des Jahres ein verträumtes Stück Natur. Doch die Hong Ye (Roten Blätter) üben eine magische Anziehungskraft auf die Einwohner der Hauptstadt aus, zu Zehntausenden fahren sie hinaus, um der Schönheit der Roten Blätter zu huldigen. So überrascht es nicht, dass man sich bereits bei der Anreise alles andere als einsam fühlt. Die Rückreise gerät zum Massenerlebnis der besonderen Art. Taxis gibt es weit und breit nicht, öffentliche Verkehrsmittel werden regelrecht gestürmt, sowohl Sitz- als auch Stehplätze sind hart umkämpft. Aber auch das ist Teil des Erlebnisses oder sagen wir besser des Events.
Es scheint, die Menschen nehmen die komplizierte Anreise gern auf sich, sie sind vergnügt, sammeln rote Blätter, lassen sich vor Blumenarrangements im Park fotografieren, manche tragen Blütenkränze aus Plastik, was insbesondere bei Männern sehr chic aussieht.
Die meisten Besucher nehmen die Schwebebahn zum Gipfel, dort genießen sie den Blick auf das entfernte Beijing und natürlich auf die Roten Blätter des Waldes.
Hat man den Xiang Shan Park durch das Nordtor betreten, erreicht man kurz darauf den Eingang zum Biyun Si 碧云寺 (Tempel der Azurblauen Wolke). Der für die Tempelanlage zusätzlich zu entrichtende Eintritt hält den Ansturm der Massen etwas zurück, drinnen ist es angenehm ruhig.
(Quelle: www.himmelstempel.de/xiangshan.html)