巴伐利亚自由州(德语:Freistaat Bayern,德语:[ˈfʁaɪʃtaːt ˈbaɪɐn] ( 聆听)),通称巴伐利亚州,也译作拜恩州、拜仁州,是德意志联邦共和国东南部的一个联邦州,其面积位居德国第一(占全国面积1/5)、人口第二(次于北莱茵-威斯特法伦),首府位于慕尼黑。“巴伐利亚”来自拉丁文“Bavaria”,德文“Bayern”音译应作“拜恩”、“拜仁”。
巴伐利亚州的西北部与巴登-符腾堡、图林根、萨克森、黑森诸州接壤,东部与捷克,南部与奥地利接壤。州府慕尼黑为其最大城市;北部中弗兰肯行政区纽伦堡为该州第二大城市,北拜仁的最大城市;第三大城市是西南部的奥格斯堡,一座古罗马时代就已存在的当时的古罗马国家的边境城市。
巴伐利亚的文化与德国其他州,尤其与北方不同,主要为宗教信仰(天主教为主)和语言(三大方言)差异。巴伐利亚为德国乃至欧洲的一强劲经济体,许多德国企业总部均位于巴伐利亚境内,诸如宝马、奥迪、西门子、英飞凌、彪马、阿迪达斯等。
多瑙河横贯中部,南部多冰渍垅和冰蚀湖,南缘阿尔卑斯山区有楚格峰,海拔2963米,为德国最高峰,其北丘陵起伏,边缘多山。
巴伐利亚文化可以一直追溯到1000多年以前。据自由州宪法第3条规定,巴伐利亚应当成为一个“文化州”。州政府在2003年度的预算中向艺术和文化领域拨款超过550万欧元,除此以外,各级地方政府和个人也对本州的文化事业作出了不可低估的贡献。如巴伐利亚传统的民族舞(der Schuhplattler),就是最古老的欧洲舞蹈,起源于1050年。
Der Freistaat Bayern ([ˈbaɪ̯ɐn] ; Ländercode BY) ist das flächengrößte der 16 Länder der Bundesrepublik Deutschland und liegt in deren Südosten. Mit mehr als 13 Millionen Einwohnern ist er das zweitbevölkerungsreichste Bundesland.
Der Freistaat hat im Süden Anteil am Hochgebirge der Ostalpen und an dem bis zur Donau reichenden flachen Alpenvorland. Nördlich der Donau bestimmen Mittelgebirge wie der Bayerische Wald oder das Fichtelgebirge das Landschaftsbild.
Die Landeshauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt ist die Millionenmetropole München. Es folgen Nürnberg als Halbmillionenmetropole und Augsburg mit ca. 300.000 Einwohnern.
Seine staatsrechtliche Ordnung beruht auf der Verfassung des Freistaates Bayern. Die Bezeichnung Freistaat trägt Bayern seit 1918 mit der Ausrufung als Republik und dem damit verbundenen Ende des Königreichs Bayern.
Bereits im Jahre 555 n. Chr. und damit rund 500 Jahre vor der Verwendung des Begriffs deutsch im heutigen Sinn ist das ältere bayerische Stammesherzogtum nachgewiesen, das Teil des fränkischen Herrschaftsbereichs wurde. Unter den Karolingern entstand erstmals ein baierisches Königtum. Nach dem Ende der Herrschaft der Karolinger erstarkte die baierische Eigenständigkeit im jüngeren bayerischen Stammesherzogtum. Mit Beginn der Herrschaft der Wittelsbacher 1180 folgte der Übergang zum Territorialstaat. Sie regierten Bayern über 700 Jahre bis 1918. Baiern war Kurfürstentum des Heiligen Römischen Reiches und ab 1806 Königreich. Durch die Verfassungen von 1808 und 1818 wurde Bayern konstitutionelle Monarchie. Bayern konnte auf dem Wiener Kongress 1814 als eine der Siegermächte einen großen Teil der Gebietsgewinne behalten; unter anderem kamen Teile Frankens, Schwabens und die neugeschaffene linksrheinische Pfalz zu Bayern. 1918 brach die Wittelsbachermonarchie in der Novemberrevolution zusammen. In der Weimarer Republik verlor Bayern seine Reservatrechte weitgehend zugunsten des Reichs. Nach der NS-Machtergreifung erfolgte schrittweise die Aushebelung sämtlicher politischen Möglichkeiten Bayerns, so des Bayerischen Landtags, aber auch der bayerischen Staatsbürgerschaft. Die Amerikanische Besatzungsmacht stellte Bayern 1945 offiziell wieder als unabhängigen Staat her. Die Pfalz wurde 1946 von Bayern abgetrennt und ist heute Teil von Rheinland-Pfalz. 1949 gründete der Freistaat unter Vorbehalten die Bundesrepublik mit.
Traditionell gliedert es sich in die drei Landesteile und „Stämme“ Altbayern (Bezirk und Regierungsbezirk Oberpfalz, Ober- und Niederbayern), Franken (Ober-, Mittel- und Unterfranken) und Schwaben. Die Heimatvertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten werden als vierter Stamm bezeichnet.
Der Freistaat hat im Süden Anteil am Hochgebirge der Ostalpen und an dem bis zur Donau reichenden flachen Alpenvorland. Nördlich der Donau bestimmen Mittelgebirge wie der Bayerische Wald oder das Fichtelgebirge das Landschaftsbild. Mit Mainfranken besitzt Bayern auch eine der wichtigsten Weinregionen Deutschlands.
Bayern gilt als sehr wirtschaftsstarker und reicher Staat, er hat sich in den letzten Jahrzehnten vom Agrar- zum Technologiestandort entwickelt. Der Anteil Bayerns an der deutschen Wirtschaftsleistung betrug 2014 18,0 Prozent.[97] Die wirtschaftlich stärkste Region ist der Großraum München mit Automobilindustrie (BMW, Audi, MAN, Knorr-Bremse), IT-Sektor (Siemens, Nokia Networks, Infineon, Microsoft, Nemetschek SE), Medien und Verlagen (ProSiebenSat.1 Media, Vodafone Kabel Deutschland, Hubert Burda Media), Rüstungsindustrie (Airbus, Krauss-Maffei), Touristik (Museen, Oktoberfest, Kongressen, Messen). Weitere bedeutende Wirtschaftsstandorte in Südbayern sind Augsburg (Airbus, Fujitsu Technology Solutions, MAN, KUKA, UPM-Kymmene, Verlagsgruppe Weltbild), Ingolstadt (Audi, MediaMarktSaturn Retail Group) und das Bayerische Chemiedreieck zwischen Chiemsee, Inn und Salzach.
Der Großraum Nürnberg mit Industrieunternehmen (Siemens, Leistritz Group, Dehn, Schmitt + Sohn), Sportartikelherstellern (Adidas, Puma, uvex), Spielwarenproduzenten (Playmobil, Simba-Dickie-Group, Trix, Herpa, Bruder), Schreibwarenherstellern (Faber-Castell, Lyra, Staedtler, Schwan-Stabilo), Automobilindustrie (Leoni, MAN, Schaeffler), Rüstungsunternehmen (Diehl, RUAG Ammotec), Dienstleistern (DATEV, Ergo Direkt, GfK, Nürnberger Versicherung), Druckereien und Verlagen (Olympia-Verlag, Tessloff Verlag, Verlag Nürnberger Presse) sowie Touristik (Museen, Christkindlesmarkt, Kongressen, Messen) ist ein weiterer wichtiger Wirtschaftsstandort.
Daneben kann in Nordbayern der Raum zwischen Aschaffenburg und Würzburg/Schweinfurt sehr gute Wirtschaftsdaten aufweisen, etwa eine Arbeitslosigkeit von durchschnittlich unter sechs Prozent und eine florierende Wirtschaft. Gleiches gilt für Regensburg (Continental Automotive, Maschinenfabrik Reinhausen, BMW, Siemens, Infineon, Osram Opto Semiconductors), das seit Jahren an Wirtschaftskraft zunimmt. Ein weiterer Wirtschaftsraum ist Hochfranken. Vertreten sind dort Nexans, Dennree, Scherdel und Netzsch.
Manche Grenzregionen sind durch Wettbewerbsvorteile in den Nachbarstaaten einesteils und mangelnde Infrastruktur andernteils von Subventionen abhängig. Speziell der Bayerische Wald hatte zu Zeiten des Kalten Krieges durch seine abseitige Lage im Zonenrandgebiet wenig Standortattraktivität besessen. Zwar fiel nach 1990 dort der Eiserne Vorhang zur CSFR, gleichzeitig wurde im wiedervereinigten Deutschland die Zonenrandförderung aufgehoben, und zugleich bot das angrenzende Tschechien – ab 2004 EU-Mitglied – oft bessere Investitionsanreize.
Bayern konnte im Jahr 2014 Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent aufweisen.[98]
Eine große Bedeutung haben in Bayern die Familienunternehmen. Im Ranking der 1000 größten Unternehmen[99] dieses Typus liegt Bayern mit 193 Unternehmen im Bundesländervergleich (nach Nordrhein-Westfalen) auf Rang zwei.[100] Die größten Unternehmen in maßgeblichem Unternehmerbesitz sind BMW, Schaeffler und Knauf.[101]
Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, erreichte Bayern 2014 einen Index von 151 (EU-28: 100; Deutschland: 131).[102] Die Arbeitslosenquote beträgt 2,9 % (April 2022)[103]. Die höchste Arbeitslosenquote Bayerns hatte 2019 Schweinfurt.[104]
Bayern – insbesondere der Raum Nürnberg – musste immer wieder Werkschließungen und die Verlagerung von Arbeitsplätzen hinnehmen. Mitte der 1980er Jahre begann der Niedergang des Büromaschinenherstellers Triumph-Adler; 2003 löste sich die Grundig AG auf. Von 2005 bis 2007 erfolgte die Schließung und Verlagerung des AEG-Stammwerks ins Ausland. Der ehemals weltgrößte Versandhaus-Konzern Quelle GmbH ging im 2009 in Insolvenz und wurde aufgelöst.
International bedeutende Messen befinden sich in München und Nürnberg.
Der Tourismus gilt aufgrund seines hohen Beitrags zur bayerischen Wirtschaft als „Leitökonomie“. So betrug der Bruttoumsatz der Tourismuswirtschaft 2016 fast 24 Milliarden Euro, die Tagesreisen stellten mit 63 Prozent den größten Anteil davon. Die Beherbergungsindustrie spielt in Bayern mit 13.400 Beherbergungsbetrieben mit mindestens neun Betten und 548.000 Gästebetten eine große Rolle. Das bedeutet, dass sich etwa jeder vierte deutsche Beherbergungsbetrieb in Bayern befindet.[105] Nach Mecklenburg-Vorpommern war Bayern im Jahre 2014 das zweitbeliebteste innerdeutsche Urlaubsziel (gemessen an Reisen ab fünf Tagen Dauer).[106] 2018 hat der Tourismus in Bayern mit 39,1 Mio. Ankünften und 98,7 Mio. Übernachtungen den achten Ankunfts- und Übernachtungsrekord in Folge erzielt.[107] Bayern war 2018 das beliebteste Reiseziel ausländischer Gäste in Deutschland.[108]
Touristisch sind neben München besonders die Regionen um die bayerischen Seen und in den Alpen, die kulturhistorisch bedeutenden Städte Nürnberg (mit der historischen Meile, Reichsparteitagsgelände und seinen Museen), Augsburg (mit der Fuggerei, Stadtmauer, Renaissancebauten) sowie Regensburg (mit der historischen Altstadt als UNESCO-Welterbe seit 2007) stark. Oberbayern nimmt mit 38,0 Mio. Übernachtungen einen Spitzenplatz unter den Regierungsbezirken ein, die zweitstärkste Destination ist Bayerisch Schwaben mit 15,5 Mio.[109] Die offizielle Marketinggesellschaft der bayerischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft ist seit Jahresbeginn 2000[110] die Bayern Tourismus Marketing GmbH (München).[111] Der Claim lautet: „Bayern – traditionell anders“. Zuständig für die touristischen Angebote und die zugehörige Qualitätssicherung sind die vier regionalen Tourismusverbände: Tourismusverband Allgäu/Bayerisch Schwaben, Tourismusverband Franken, Tourismusverband Ostbayern und der Tourismus Oberbayern München.