Die Zitadelle von Erbil (kurdisch قەڵای ھەولێر Qelay Hewlêr oder Qela Hewlêrê, arabisch قلعة أربيل, DMG Qalʿat ʾArbīl) ist ein befestigter Tell inmitten der Altstadt von Erbil, der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan im Irak. Laut UNESCO ist die Zitadelle einer der ältesten durchgängig bewohnten Orte der Welt.[1]
Die frühesten Spuren einer Besiedlung reichen bis ins 5. Jahrtausend vor Christus, möglicherweise noch früher. In den schriftlichen Quellen wird die Zitadelle erstmals während der Ur-III-Zeit erwähnt. Sie gewann zur Zeit des neuassyrischen Reiches an Bedeutung; unter den Sassaniden und Abbasiden war Erbil ein wichtiges Zentrum der Christenheit. Nach der mongolischen Eroberung im Jahr 1258 verlor Erbil an Bedeutung. Im 20. Jahrhundert machte die Zitadelle große Veränderungen durch und eine Anzahl von Gebäuden und Häusern wurde zerstört. 2007 wurde die High Commission for Erbil Citadel Revitalization (HCECR) gegründet, um die Restaurierungsarbeiten zu überwachen. Dazu wurden bis auf eine Familie alle Einwohner umgesiedelt und ein Restaurierungsprojekt begonnen. Außerdem wurden archäologische Untersuchungen mit ausländischen Arbeitsgruppen und einheimischen Forschern durchgeführt.
Die UNESCO erhob die Zitadelle im Juni 2014 in den Status eines Weltkulturerbes.