Deutsch-Chinesische Enzyklopädie, 德汉百科
Chuci (chinesisch 楚辭 / 楚辞, Pinyin Chǔcí), also Elegien oder Gesänge aus Chu, sind eine Sammlung von Gedichten aus dem Süden Chinas. Die Chuci gelten als das früheste vollkommene schriftliche Zeugnis der schamanistischen Kultur Zentralasiens.
Die Anthologie, wie sie heute existiert, wurde von einem Scholaren namens Wang Yi im 2. Jh. n. Chr. zusammengestellt. Die Datierung und die Autorenschaft sind unklar, Wang Yi selbst bezieht sich auf Liu Xiang (77-6 v. Chr.). Die Entstehung des Chuci wird auf ungefähr 300 v. Chr.- 150 v. Chr. geschätzt. Der angebliche Autor der Gedichte Li Sao und der Gesänge ist Qu Yuan, der von Sima Qian in der Han-Zeit in dem Geschichtswerk Shiji erwähnt wird, doch heutzutage kann man die Autorenschaft der Chuci nicht mehr nachvollziehen, und nur das Gedicht Li Sao wird Qu Yuan zugeschrieben. Der Staat Chu war ein Staat des chinesischen Altertums, der eine eigenständige Kultur hatte, die die Chuci prägten.
Die Chuci unterteilen sich in verschiedene Sektionen:
- das Gedicht Li Sao (etwa "Weise von der Verzweiflung"), ein politisches Gedicht,
- die Jiu Ge (9 Gesänge), die schamanistischen Ursprungs sind,
- die Tian Wen (himmlische Fragen), Rätsel zu mythologischen Themen,
- Jiu Zhang (Neun Erklärungen), Imitationen des Li Sao,
- 13 Gedichte, die mystische Reisen und politische oder nationale Tragödien in Imitation des Li Sao oder der Jiu Ge beschreiben.