Deutsch-Chinesische Enzyklopädie, 德汉百科
Das Shaolin Kloster wurde 495 n.Chr. von einem indischen Mönch namens Ba Tuo im Songshan Gebirge in der Provinz Henan erbaut.
In der chinesischen Geschichte wird der indische Mönch Bodhidharma (auch Ta-Mo genannt) als Begründer des chinesischen Boxens (Kung Fu oder Wushu) genannt. Bodhidharma ist der 28. Nachfolger Buddhas und der Sohn König Suganchas aus Kanshipuarm. 527 n.Chr. kam Bodhidharma als Schüler des Patriarchen Prajnatara nach China, wo er sich im legendären Shaolin Kloster niederließ. Er versammelte einen Großteil der Mönche um sich und verbreitete die von ihm begründete buddhistische Lehre des Chan, die der chinesischen Mentalität sehr entgegen kam. Bodhidharma entwickelte die 18 Boxtechniken der Shaolin, die die Mönche bereitwillig trainierten, da ihr Körperzustand durch lange Meditation ziemlich schlecht war. Die Übungen sollten die Gesundheit der Mönche fördern, die Muskeln stählern und die inneren Organe anregen, damit sie länger leben.(Quelle: www.shaolin-wushu.de/main_fr.htm?home_fr0.htm)
Die Anfänge des Taijiquan liegen - wie die Mythen um König Artus und die Gralslegende in unserem Kulturkreis - im Verborgenen und sind nur ansatzweise verifizierbar. Dies verwundert umso weniger wenn man bedenkt, daß beide Ansätze rund 1000 Jahre zurückliegen. Im Westen, bezogen auf Artus, findet man hier und da alte Textstellen und Aufzeichnungen, die seinerzeit von Chronisten und Mönchen angelegt wurden - nicht zuletzt dank der Christianisierung.
Problematisch für den Westen aber wurde, daß diese Texte zum einen auf lateinisch geschrieben wurden, somit nur einem kleinen Leserkreis verständlich waren, zum anderen größtenteils wieder in der Versenkung verschwanden, weil sie nicht konform mit der zu verbreitenden Glaubenshaltung waren - nicht zuletzt auch "dank" der Christianisierung. In China und auf das Taijiquan bezogen ist dies anders, denn die Sprache hat sich dort im Laufe von rund 2000 Jahren nur unwesentlich verändert, und es gab nur diese eine Sprache.
Schwierig macht hier u.a. die Verifizierung, daß alle großen Taijiquan-Meister sicherlich Wissende und Eingeweihte der Künste waren, jedoch fast ausnahmslos Analphabeten. So gab es über die Jahrhunderte zwar Meister, die "von Mund zu Ohr" unterrichteten, aber nur selten mal einen Gelehrten, der mit der Materie vertraut war und eine Abhandlung darüber schrieb. Die wenigen Texte, die den Chinesen überliefert sind, stammen denn auch größtenteils von den seltenen schriftkundigen Schülern, die die eine oder andere Lehre schriftlich festhielten. Neuerdings macht sogar das Gerücht die Runde, dass manche Taijiquan-Klassiker der Chen-Linie von Xingyi-Texten abstammen.(Quelle: www.wushan.net/taijiquan/taijiquan_geschichte.htm)